Der Engelhof hat trotz vieler zerstörerischer Eingriffe eine starke Ausstrahlung bewahrt, die nicht ausgelöscht, sondern ergänzt werden sollte; Sanierungen und Veränderungen ordnen sich der vorhandenen Gebäudetypologie und Bausubstanz unter, statische Verstärkungen sind als Hilfskonstruktion erfassbar, der Innenausbau zeigt die vorhandene Heterogenität auf.
Die räumliche Komplexität wird durch die Lichtführung unterstützt. Die additiv aneinander gewachsenen Bauteile verbindet ein zusammenhängendes Erschliessungskonzept, in Anlehnung an den frühen Universitätstypus mit zentralem Hof und vom Kreuzgang her erschlossenen Schulungsräumen. Die Klarheit und Übersichtlichkeit dieser Wegführung verleiht dem Haus Grosszügigkeit.
Dem Reichtum der räumlichen Situation steht eine differenzierte, aber zurückhaltende Detailphilosophie gegenüber: Raum als Form, Licht als raumbildendes Element und alte Struktur als materieller Zeuge der Geschichte stehen im Vordergrund. Aus seiner Funktion und seinem spezifischen Ort entwickelt, verbindet das Detail die unterschiedlichen Bauteile durch Konstanz in Material, Farbe und Ausdruck.
1986 - 1990
Germanisches und Slawisches Seminar der Universität Basel
Bauherrschaft:
Kanton Basel-Stadt, Baudepartement
Planungsteam:
Architekturbüro Silvia Gmür, Basel
Vischer AG Architekten + Planer, Basel
Kunst am Bau:
Guido Nussbaum
Fotos:
Christian Lichtenberg